Neues kantonales Asyl-Durchgangszentrum im "Sonneblick Walzenhausen" geplant

Appenzell Ausserrhoden benötigt zusätzliche Unterbringungsplätze für Asylsuchende in einem neuen kantonalen Durchgangszentrum. Die derzeit im Zentrum „Landegg“ zur Verfügung stehenden Plätze für Asylsuchende reichen nicht mehr aus. Die Stiftung „Sonneblick Walzenhausen“ verfügt über eine ideale Infrastruktur und sieht eine Zukunft als Durchgangszentrum für Asylsuchende. Der „Sonneblick“ war bereits früher Zufluchtsort für Flüchtlinge und ist damit ein ausgezeichneter Partner.

 

Im Zentrum für Asylsuchende „Landegg“ funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Kanton St. Gallen gut; das gemeinsame Zentrum ist aber zu klein. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) rechnet für 2016 mit rund 40‘000 neuen Asylgesuchen; Appenzell Ausserrhoden würden dann etwa 320 Personen zugewiesen. Es besteht daher kurz- und mittelfristig Bedarf nach zusätzlichen Unterbringungsplätzen in einem kantonalen Asyl-Durchgangszentrum.

 

Bei der Suche nach möglichen Objekten kam es zum Kontakt mit der Stiftung „Sonneblick“ in Walzenhausen. Die Stiftung „Sonneblick“ wurde 1933 vom Flüchtlingspfarrer Paul Vogt (1900-1984) gegründet und war während dem 2. Weltkrieg und dem Ungarnaufstand 1956 Zufluchtsort für Flüchtlinge. Heute wird der „Sonneblick“ vorwiegend von Menschen mit einer Behinderung und weiteren Gruppen aus sozialen, gemeinnützigen, kirchlichen und anderen Bereichen für Ferien und für Bildungsangebote genutzt. Die Geschichte des Hauses, der Stiftungszweck sowie die Bedürfnisse des Kantons nach einem passenden Objekt stimmen in idealer Weise überein. Der Stiftungsrat hat der Neuausrichtung des Betriebes zugestimmt und ist  mit dem Kanton über die Vermietung der Liegenschaft als Asyl-Durchgangszentrum einig. Die Rahmenbedingungen dafür sind nun Gegenstand von Verhandlungen. Die Standortgemeinde Walzenhausen wird in diesen Prozess einbezogen.

 

Der „Sonneblick“ umfasst zwei Gebäude. Die Infrastruktur ist ideal für ein Asyl-Durchgangszentrum und bedarf weniger Investitionen. Es können bis zu 120 Asylsuchende untergebracht werden. Diese werden nach einigen Monaten im „Sonneblick“ den Wohnort in die Gemeinden verlegen. Die Kosten für den Betrieb des Asyl-Durchgangszentrums werden möglichst durch die Pauschale des Bundes abgegolten. Geplant ist, das Zentrum Ende Jahr zu eröffnen.

 

Medienmitteilung des Kantons Appenzell Ausserrhoden vom 17.3.2016